Sensitivity Reading zum Thema trans Männlichkeit
Ich bin ein trans Mann und biete Sensitivity Reading zum Thema Transidentität/Transgender an. Ich habe meine Transition von Frau zu Mann ungefähr von 2009-2012 durchlaufen. Dennoch bin ich weiterhin am Thema Transidentität interessiert und informiere mich über aktuelle Entwicklungen. Ich tausche mich gern mit queeren Freund*innen und Bekannten aus und bin in einer Selbsthilfegruppe für trans, inter und nicht binäre Menschen aktiv.
Transidentität ist das Empfinden, sich mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht nicht identifizieren zu können. So ist beispielsweise die Geschlechtsidentität von trans Männern männlich, obwohl ihnen bei der Geburt das weibliche Geschlecht zugeordnet wurde. Dementsprechend haben trans Frauen eine weibliche Geschlechtsidentität, auch wenn sie bei der Geburt für männlich gehalten wurden.
Häufig wird statt Transidentität der Begriff Transsexualität verwendet. Dieser wird jedoch von vielen trans Menschen abgelehnt, weil er mit dem Wort „Sexualität“ verbunden ist. Bei dem Phänomen Transidentität geht es um die Geschlechtsidentität eines Menschen, also darum, welchem Geschlecht eine Person sich zugehörig fühlt. Die sexuelle Orientierung ist ein völlig anderes Thema, das hierbei nicht gemeint ist.
Manche Menschen benutzen für sich den Begriff Transgender, der auch nicht binäre Geschlechtsidentitäten umfasst. Das Wort Trans (als Nomen) wird häufig als Oberbegriff für verschiedene Identitäten aus dem Trans-Spektrum benutzt. Das dazugehörige Adjektiv lautet trans.
Das Gegenteil von trans ist cis. Dies bedeutet: Eine Frau, die bei der Geburt weiblich zugeordnet wurde und die sich weiblich identifiziert, ist eine cis Frau.
Trans Menschen sind zwar eine Minderheit, aber es gab trans Menschen in allen Kulturen und zu allen Zeiten. In vielen Gesellschaften wurden sie respektiert und es gab kulturelle Nischen für sie. Die westliche Kultur ist stark binär geprägt, das heißt, eine Person gilt entweder als männlich oder weiblich. Seit einigen Jahren gibt es glücklicherweise eine Entwicklung hin zu einer größeren Offenheit für trans, inter und nicht binäre Menschen.